top of page
  • frauschoeberl

Mein besonderer Buchtipp.

Immer wieder ein Herzensbuch, neu oder ein Klassiker, ist eine der vielen Ideen, die ich hier auf der Seite umsetzen möchte.

Und immer ein Buch, dem ich besonders viele Leser*innen wünsche:



Also das wäre mein Wunsch, nur an der Umsetzung happerts noch ;-)))

Eigentlich interessant: zum Lesen finde ich immer Zeit, aber dann auch noch posten...





S o ein wunderschönes, wunderbares, zauberhaftes Büchlein! Und der Kupfer-Buchschnitt! Und die Bilder von Kat Menschik!

Und überhaupt: ich bin verliebt in dieses Buch... <3

Jacqueline Kornmüller & Kat Menschik »Das Haus verlassen« Galiani Verlag

Die Wiener Präsentation fand im Odeon statt, wo Jacqueline Kornmüller auch schon Haruki Murakamis Erzählung „Die unheimliche Bibliothek“ mit Bilder von Kat Menschik auf die Bühne zauberte.




Von dieser Veranstaltung kann ich kein Video posten, aber von der Präsentation im Literaturhaus Berlin:

Eine poetische Geschichte voll leisem Humor über ein altes Feldsteinhaus, das sich nicht so ohne weiteres von seiner Besitzerin trennen möchte. Und über eine Besitzerin, die eigentlich fortgehen will ... 

Es gibt Menschen, die wohnen nicht nur, sondern sie werden von den Eigenarten ihres Hauses magisch angezogen. Sie wollen seine Geschichte erfahren. Sie erforschen, wann das Haus erbaut wurde, wer zuvor darin lebte und wie es dem Haus dabei erging. Für sie ist ein Haus ein geheimnisvolles Wesen, das sich nicht jedem öffnet.

So geht es auch der Erzählerin dieser Geschichte, als sie ein vereinsamtes kleines Feldsteinhaus auf dem Lande bezieht. Während die raubeinige Dorfgemeinschaft sie für ihre Bruchbude belächelt, beginnt sie, das 140 Jahre alte Haus wieder zum Leben zu erwecken – vom Dachboden bis zum Kellergewölbe, vom verwilderten Gemüsegarten bis zu den uralten Obstbäumen. 

Doch manchmal kommt dann ein Zeitpunkt, da möchte man zu neuen Ufern aufbrechen. Als die Erzählerin nach zehn Jahren beschließt, ihr Haus zu verkaufen, muss sie feststellen: Man kann auch eine Haus-Beziehung nicht so einfach auflösen. Denn das Haus benimmt sich unerwartet widerspenstig und fremdelt, als sich die Bewerber die Klinke in die Hand geben … (Klappentext)







Bodo Kirchhoff hat einen jungen, spannenden, aber (alters)weisen und faszinierenden Roman verfasst: Seit er sein Leben mit einem Tier teilt. DTV Verlag


Eva Menasse dazu im 'Literarischen Quartett':

"Nach den ersten zwei Zeilen habe ich aufgemerkt, dann das erste Kapitel in einem Rutsch gelesen, mit dem Gefühl, ich hätte dabei gar nicht geatmet."

(Und mir ging es genauso...)


Vier Tage vor dem Höhepunkt des Sommers, dort, wo sich Louis Arthur Schongauer, einst düsterer Deutscher in Hollywood-Filmen, nach dem Tod seiner Frau zurückgezogen hat. Jetzt will er nur noch mit seiner Hündin leben, inmitten alter Oliven oberhalb des Gardasees. Doch dann strandet eine Reisebloggerin beim Wenden in seiner Zufahrt, und am nächsten Tag erwartet er eine Autorin, die ihn mit einem Porträt aus der Vergessenheit holen will: zwei Frauen mit Gespür für die Wunden in seinem Leben. Umso wichtiger wird ihm nun sein Tier, für das es nur ein Hier und Jetzt gibt … (Klappentext)






In „Der Wald und der Fluss“ lässt sich viel über die Arbeiten Anselm Kiefers lernen, es gibt Abbildungen seiner Werke, luzide Überlegungen zu seinem Umgang mit Geschichte, mit Material, mit Literatur, mit Mythen.


Mehr noch aber ist dieser Essay eine Reflexion über das Verhältnis von Kunstwerk und Künstler. Und man darf vermuten, dass Knausgård dabei nicht nur über Anselm Kiefer schreibt, sondern auch über sich selbst. (SWR)


> Große Empfehlung um die Differenz zwischen 'Kunst' und 'Künstler' zu verstehen...






Eine neue Adriana Alatares ist da! Und was für eine: ich habe mich auf der Stelle in Teta Jele verliebt. Schon ihr Spruch über ihre Überlebenskraft beeindruckt mich, den er entspricht den Tatsachen, es ist eine 'wahre' Geschichte, es IST Geschichte:

Die spanische Grippe, das KZ und auch noch die norditalienische Schwiegermutter überlebt!


'Adriana Altaras erzählt von ihrer Tante, der schönen Teta Jele. Von einer Frau, die 101 Jahre alt wurde, die spanische Grippe, das KZ und ihre norditalienische Schwiegermutter überlebte. Von einer so liebevollen wie eigensinnigen Beziehung. Und davon, wie man lernt, das Leben anzunehmen.Als ihre Eltern aus Zagreb fliehen müssen, kommt Adriana mit vier Jahren zu ihrer Tante nach Italien. Dorthin wird sie ihr Leben lang zurückkehren. Als Jugendliche in den Sommerferien, mit ihrer gesamten Abiklasse - und mit all ihren Liebhabern, die Tantchens aristokratischem Blick standhalten müssen. Und auch als Adrianas Mann sie nach dreißig Jahren Ehe verlässt, ist es ihre 98-jährige Tante, die ihr am Gardasee mit jeder Menge Pasta, pragmatischen Ratschlägen und Barbesuchen zur Seite steht.Ausgerechnet Teta Jeles hundertsten Geburtstag können sie nicht miteinander feiern. Adrianas Tante ist im Pflegeheim, wegen der Pandemie darf sie keinen Besuch empfangen. Umso häufiger telefonieren die beiden miteinander. Und lassen dabei Jeles Jahrhundertleben Revue passieren. Die Kindheits- und Jugendjahre in Zagreb, die Rettung durch Giorgio, der die Tante nach Mantua brachte und den sie nur aus Dankbarkeit heiratete. Die Liebe zu Fritz Epstein, der rechtzeitig nach Australien floh. Den Umgang mit dem Altwerden und der eigenen Geschichte inmitten des Weltgeschehens.' (Klappentext)


Adriana Altaras, Besser allein als in schlechter Gesellschaft. Kiepenheuer & Witsch






Seit "Sommerhaus, später" bin ich Judith Hermann Fan. Das neue Buch, eigentlich ihre Poetikvorlesungen, ist wahrscheinlich so persönlich und privat wie noch kein Buch von ihr. Und doch, auch hier habe ich ganz viel über mich gelesen - und Denkanstöße erhalten.


"Eine Kindheit in unkonventionellen Verhältnissen, das geteilte Berlin, Familienbande und Wahlverwandtschaften, lange, glückliche Sommer am Meer. Judith Hermann spricht über ihr Schreiben und ihr Leben, über das, was Schreiben und Leben zusammenhält und miteinander verbindet. Wahrheit, Erfindung und Geheimnis – Wo beginnt eine Geschichte und wo hört sie auf? Wie verlässlich ist unsere Erinnerung, wie nah sind unsere Träume an der Wirklichkeit.

Wie in ihren Romanen und Erzählungen fängt Judith Hermann ein ganzes Lebensgefühl ein: Mit klarer poetischer Stimme erzählt sie von der empfindsamen Mitte des Lebens, von Freundschaft, Aufbruch und Freiheit." S. Fischer Verlag


Judith Hermann, Wir hätten uns alles gesagt. S. Fischer.





»Alleinstehend. Mit Hamster«, so beschreibt sie sich selbst. Suzu lebt in einer japanischen Großstadt. Unscheinbar. Durchscheinend fast. Der neue Job aber verändert alles. Ein umwerfender Roman über Nachsicht, Umsicht und gegenseitige Achtung.


Herr Ono ist unbemerkt verstorben. Allein. Es gibt viele wie ihn, immer mehr. Erst wenn es wärmer wird, rufen die Nachbarn die Polizei. Unddann Herrn Sakai mit dem Putztrupp, zu dem Suzu nun gehört. Sie sind spezialisiert auf solche Kodokushi-Fälle. »Fräulein Suzu«, wie derChef sie nennt, fügt sich widerstrebend in die neuen Aufgaben. Es braucht dafür viel Geduld, Ehrfurcht und Sorgfalt, außerdem einenrobusten Magen. Die Städte wachsen, zugleich entfernt man sich voneinander, und häufig verschwimmt die Grenze zwischen Desinteresseund Diskretion.


Suzu lernt schnell. Und sie lernt schnell Menschen kennen. Tote wie Lebendige, mit ganz unterschiedlichen Daseinswegen. Sie siehtFassaden bröckeln und ihre eigene porös werden. Und obwohl ihr Goldhamster sich neuerdings vor ihr versteckt, ist sie mit einem Mal vielweniger allein.


Milena Michiko Flašar hat eine frische, oft heitere Sprache für ein großes Thema unserer Zeit gefunden. Und sie hat liebenswert verschusselte Figuren erschaffen, die man gern begleitet. Ein unvergesslicher, hellwacher Roman über die ›letzten Dinge‹.

(Wagenbach)


Eine berührende und heitere Geschichte. Wir lächeln über Suzu - und wir lernen mit ihr. Leben.







>>>Nicht nur die berühmten "Brand-teig-krapfen"

(nie werde ich Gerd Voss in Ritter, Dene, Voss vergessen)


Schnitzel, Seitenbühne links. Braumüller Verlag:


Lilli Nagy, die Theaterärztin, hat schon in der Lockdownzeit Rezepte gegen Rezepte getauscht und das wunderschöne Buch "My stage ist my kitchen" herausgegeben - und nun das beeindruckende "Schnitzel, Seitenbühne links":


Dieses Theaterbuch erzählt vom Kochen und Essen, wie es in Theaterstücken literarisch beschrieben und für Aufführungen praktisch umgesetzt wird. Ein großer Scheinwerfer fällt dabei auf den Faszinationsort Requisite als Theaterküche. Theatermenschen berichten von ihren ganz persönlichen kulinarischen Erfahrungen auf der Bühne. Spontane Erinnerungen an das Thema Essen auf und hinter den weltbedeutenden Brettern wollen amüsieren, inspirieren und mit Rezeptvorschlägen zum Nachkochen animieren. Als langjährige Theaterbetriebsärztin im Burgtheater, Volkstheater, Theater in der Josefstadt und in den Kammerspielen in Wien lädt die Herausgeberin zu einem kulinarischen Spaziergang on stage und backstage.


Unter den KöchenInnen, die auch Fotografen und Zeichnern sind, finden sich:


Sven Eric Bechthold, Hermann Beil, Michael Dangl, Sarah Viktoria Frick, Alina Fritsch, Maria Happel, Dorothee Hartungen, Philip Hauss, Marie Hörbiger, Johannes Krisch, Markus Meyer, Petra Morze, Silvie Rohrer, Michael Schottenberg, Martin Schwab, Peter Simonoschek, Vera Sturm, Grischka Voss (mit einem Brandteigkrapfenrezept!) uvm.








Ein berührendes Buch über eine der finstersten Perioden in der Geschichte Kanadas:


Michel Jean, einer der meistgelesenen Autoren in Québec, hat sich in vielbeachteten Büchern (zuletzt: »Kukum« und »Atuk«) intensiv mit der indigenen Geschichte und Literatur Kanadas beschäftigt. In seinem erstmals 2013 erschienenen, jetzt in deutscher Übersetzung vorliegenden Roman (Wieser Verlag // dt. von Michael von Killisch- Horn) wendet er sich einer der finstersten Perioden der Geschichte Kanadas zu: Er erzählt die Geschichte von drei jungen Innu, die im Jahr 1936 ihren Familien entrissen werden. Im 1000 km entfernten Internat Fort George in der James Bay sind sie den Übergriffen der Mönche und Nonnen, der »maikan« (Wölfe) ausgesetzt. Durch die Funde von Leichen indigener Kinder in Massengräbern in der Nähe ehemaliger Umerziehungsinternate 2021/2022 bekommt dieser erschütternde Roman noch einmal eine neue Aktualität und Brisanz. Literaturhaus München.



Ich liebte schon seine "Kukum" und fing endlich an, mich auch mit Kanadas Ureinwohnern zu beschäftigen. Über die wußte ich eigentlich gar nichts....



Während mehr als eines Jahrhunderts waren die zentralen Ziele der kanadischen Politik gegenüber den Indigenen die folgenden: die indigenen Regierungen eliminieren, die Rechte der Indigenen ignorieren, die geschlossenen Verträge beenden und mittels eines Prozesses der Assimilation dafür sorgen, dass die indigenen Völker aufhören, als gesetzliche, soziale, kulturelle, religiöse und rassische Entitäten zu existieren. Die Einrichtung und Betreibung der Internate war ein zentrales Element dieser Politik, die man als 'kulturellen Völkermord' bezeichnen könnte." (Truth and Recociliation Commission of Canada).Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts bis 1996 wurden rund 150.000 Kinder in etwa 139 kirchlichen Internatsschulen (davon 10 in Québec), deren Ziel es war, den "Indianer im Kind zu töten", "zivilisiert". Der Roman erzählt das Schicksal von drei jungen Innu, Marie, Virginie und Thomas, die im August 1936 ihren Familien entrissen und mit dem Flugzeug in das 1000 km entfernte Internat Fort George in der James Bay gebracht wurden, wo es ihnen verboten war, ihre Sprache zu sprechen, sie nur noch eine Nummer waren und hilflos brutalen Übergriff en und sexuellem Missbrauch von Seiten der Mönche und Nonnen ausgesetzt waren, die sie "Wölfe" (maikan) nannten. 2013 entdeckt die Anwältin Audrey Duval, die nach überlebenden ehemaligen Internatsschülern sucht, damit sie die Entschädigung bekommen, die die kanadische Regierung ihnen bewilligt hat, dass ihre Namen spurlos aus dem Indianerregister verschwunden sind. Mit Hilfe des alten Nakota "Jimmy", der obdachlose Indigene mit Essen versorgt, macht sie Marie in einem abgelegenen Dorf im äußersten Osten Québecs ausfindig, wo sie als völlig verwahrloste Alkoholikerin lebt, und erfährt von ihr die ganze Geschichte. Michel Jean wendet sich in seinem erstmals 2013 erschienenen Roman einer der finstersten Perioden der Geschichte Kanadas zu, die bis heute nicht wirklich aufgearbeitet ist. Durch die Funde von gut 1000 Überresten von Leichen indigener Kinder in Massengräbern in der Nähe ehemaliger Umerziehungsinternate 2021 und Anfang 2022 bekommt dieser erschütternde Roman noch einmal eine neue Aktualität und Brisanz.








Mein Sommerbuchtipp - für alle Jahreszeiten ;-)))





Stefan Kutzenberger, Kilometer Null.


Am Ziel einer wilden Reise in das Herz der Fiktion In einer Pension des uruguayischen Grenzortes Santa María blickt der österreichische Exilschriftsteller Kutzenberger plötzlich in den Mündungslauf einer Pistole.

So beginnt „Kilometer null“ und nimmt die Leser mit auf eine Achterbahnfahrt, die ihren unfreiwilligen Helden quer durch den südamerikanischen Kontinent, tief in dessen Weltliteratur hinein und schließlich bis vor die Himmelspforte führen wird.

Ein neues, ausgelassenes wie bewegendes Abenteuer des gleichnamigen Autors Stefan Kutzenberger, das mitten ins Herz unserer immer unwirklicher erscheinenden Gegenwart trifft und eindeutig beweist: Literatur kann alles.








Schwer beeindruckt hat mich Friederike Gösweiner mit ihrem neuen Roman: Regenbogenweiss, erschienen im Droschl Verlag:


Regenbogenweiß ist ein Buch über Gleichheit und Glück, über die Notwendigkeit von Trauer, die fundamentale Bedeutung von Zeit und über Europa im Hier und Jetzt.

Am Beginn des Romans steht ein Ende: Hermann stirbt plötzlich und unerwartet. Er hinterlässt seine Frau und zwei erwachsene Kinder. Alle drei trauern – auf je eigene Weise. Die soeben pensionierte Lehrerin Marlene beginnt, Flüchtlingen zu helfen; Sohn Bob, Kosmologe und Zeitforscher, zieht sich ans äußerste Südende Europas in die Natur zurück; und Tochter Filippa, Philosophin in Paris, möchte mehr denn je endlich Mutter werden. Für alle stellt sich die Frage nach einem glücklichen Leben noch einmal neu und dringlicher – während große gesellschaftliche Veränderungen und Entwicklungen im Gange sind, die sie skeptisch mitverfolgen.


»So viele Entscheidungen, die damals noch ungetroffen waren, die getroffen werden mussten, damit es sie hier heute gab. Und jede hätte anders ausfallen können und dann wäre sie heute nicht. Aber wie traf man Entscheidungen, dachte Filippa. Wie traf man sie richtig


Ein großer Roman über Weg- und Umbrüche und die Frage nach einem glücklichen Leben in einer aus dem Gleichgewicht geratenen Welt.






Wie zum Beispiel der neue Reinhard Kaiser-Mühlecker, Wilderer; erschienen im S. Fischer Verlag.


Inhaltsangabe: Jakob führt den Hof der Eltern und kämpft gegen den Niedergang. Als die Künstlerin Katja sich als Praktikantin anbietet, scheinen sich die Dinge zum Guten zu wenden. Gemeinsam bauen sie eine biologische Tierhaltung auf, sie heiraten und bekommen einen Sohn. Doch Jakob findet keine Ruhe, sein grausamer Zorn bricht immer wieder hervor. Hat Katja ihn getäuscht, hat sie nur mal einen wie ihn haben wollen, einen Bauern? Reinhard Kaiser-Mühlecker erzählt von Herkunft und existentieller Verlorenheit in einer Welt, die sich radikal wandelt.


Die Geschichte entwickelt von der ersten Seite an einen unwiderstehlichen Sog, erzählt in einer wunderbaren Sprache von Verlorenheit, Heimat - und ist doch ein hypnotisch wirkender Thriller!


Vor sich selbst kann keiner weglaufen...









Und ich freue mich auf - egal, ob kurz oder lang - viel Feedback von euch, aber auch worüber ihr gerne hier lesen würdet. Danke!


> Diese Woche, aus traurigem Anlass, meine Ukraine-Liste; diese Autorinnen und Autoren, neben vielen anderen, empfehle ich euch herzlich:


Natürlich die Klassiker wie Joseph Roth oder Martin Pollak;

von Martin Pollak auch seinen neuen Essay:


Jurij & Sofija Andruchowytsch, Andrij Kurkow, Tanja Maljartschuk, Maria Matios, Oksana Sabuschko, Serhij Schadan (Zhadan), Natalka Sniadanko

Natascha Wodin


und

"die Buddenbrooks" von Odessa: von Vla­di­mir Jabo­tin­sky, Die Fünf



Dieses Bild ist auch aus dem WienMuseum Magazin:






Vor dem Krieg waren es:




Ganz vorsichtig nahm ich diesen dritten Band der Familiengeschichte von Monika Helfer nach „Die Bagage“ und „Vati“ zur Hand; von der "Bagage" war ich so beeindruckt dass ich dachte, das kann nicht nochmal sein ... jetzt, nach der Lektüre, kann ich mich nicht entscheiden, welcher Band mir am Besten gefiel!



"Monika Helfer erinnert sich an ihren Bruder Richard. Seit dem Tod der Mutter wachsen sie und ihre Schwestern getrennt vom kleinen Bruder auf. Sie sehen sich selten, verlieren die Verbindung. Es ist die Zeit des Deutschen Herbstes. Richard ist da bereits ein junger Mann, von Beruf Schriftsetzer. Er ist ein Sonderling, das Leben scheint ihm wenig wichtig. Verantwortung übernimmt er nur, wenn sie ihm angetragen wird. So auch, als ihm auf merkwürdige Weise eine verflossene Liebe ein Kind überlässt, von dem er nur den Spitznamen kennt. Die unfreiwillige Vaterrolle gibt ihm neuen Halt, zumindest für eine Zeit. Ein inniges Portrait, eine Geschichte über Fürsorge, Schuldgefühle und Familienbande." Hanser









Ein wunderschönes anregendes Familienbuch ist die neue Ausgabe von Yann Arthus-Bertrand, GEO - Die Erde von oben. Nicht nur die großartigen Fotos beeindrucken, nein auch Beiträge zu Klima, Bevölkerung, Migration, Landwirtschaft, Biodiversität uvm.


"MIT DEM HERZEN SEHEN UND DENKEN


Jeder Mensch muss seinen eigenen Weg finden, und es gibt so viele Antworten auf die Frage, wie dieser Weg aussieht, wie Menschen, die sich diese Frage stellen. Aber ich kann allen einen Rat geben, wie man ihn am besten findet: Wir müssen wieder lernen, mit dem Herzen zu sehen und zu denken. Diese Lebenseinstellung begleitete mich seit den Anfängen meiner Arbeit, aber die offensichtlichen Dinge sind manchmal am schwierigsten zu erkennen. Dass dem so ist, zeigt bereits mein berühmtes Foto vom Herzen von Voh in Neukaledonien. Die 1990 entstandene Aufnahme wurde erst 1992 veröffentlicht. Zunächst hielt ich das Motiv für unbedeutend. Dann habe ich verstanden, dass das Herz im kaledonischen Mangrovenwald für die Liebe steht, die wir alle unserem Planeten ent-gegenbringen können; es zeigt auch, dass man überall auf der Welt Liebe finden kann, selbst an den seltsamsten Orten." (Yann Arthus-Bertrand, aus dem Vorwort)



Hier der Link zu den wunderbaren Fotos:















Ihr kennt das sicherlich auch: ich suche ein Buch in meinen Regal - und plötzlich blieb mein Auge "hängen". Nein, nicht das gesuchte, sondern ein altes, geliebtes: Bruce Chatwin, Traumpfade - Songlines. Erschienen 1990 im Hanser Verlag.





Ich war nie in Australien, weiß auch nicht ob ich je sein werde - aber dieses Buch hat mir eine Tür in eine ganz andere Welt, ein anderes Leben und Sichtweise eröffnet.

Es gehört für mich zu meinen "Lebensbüchern", die ich auch jeder & jedem Weltneugierigen empfehle.


"Traumpfade – das sind die unsichtbaren labyrinthischen Wege, die den australischen Kontinent duchziehen und entlang derer, so will es der Schöpfungsmythos der Ureinwohner, die Ahnen wanderten und mit ihren Liedern die Welt erschlossen. Chatwin geht diesen Fußspuren in seinem faszinierenden Buch nach, das, Roman und Reisebericht zugleich, ein Glücksfall der zeitgenössischen Literatur ist."


Links:


Natürlich habe ich im Laufe der Jahre alle Bücher von Bruce Chatwin gelesen, der für mich ein sehr beeindruckender Reisender & Schreibender war.






Gestern wurde er endlich in deutscher Sprache ausgeliefert, der neue Literaturnobelpreisträger Abdulrazak Gurnah: als erstes seiner Bücher in Neuauflage kam "Das verlorene Paradies". Ich habe ihn sofort aufgeschlagen - und konnte ihn fast nicht mehr weglegen, so fesselnd erzählt er! Der Roman erschien bereits 1994 in englisch und begründete seinen Erfolg.



Aus dem Klappentext:

Ostafrika, Ende des 19. Jahrhunderts: Der zwölfjährige Yusuf führt mit seiner Familie ein einfaches Leben auf dem Land. Als der Vater sich mit seinem kleinen Hotel verschuldet, wird Yusuf in die Hände von Onkel Aziz gegeben und landet im lebhaften Treiben der Stadt, zwischen afrikanischen Muslimen, christlichen Missionaren und indischen Geldverleihern. Die Gemeinschaft dieser Menschen ist alles andere als selbstverständlich und von subtilen Hierarchien bestimmt. Yusuf hilft in Aziz' Laden und bei der Pflege seines paradiesisch anmutenden Gartens. Doch als der Kaufmann ihn auf eine Karawanenreise ins Landesinnere mitnimmt, endet Yusufs Jugend abrupt. Die gefährliche Unternehmung bringt Krankheit und Tod und zeigt allen Teilnehmern schmerzhaft, dass die traditionelle Art des Handels keine Zukunft mehr hat. Was Yusuf erlebt, lässt ihn erwachsen werden. So verliebt sich der junge Mann nach seiner Heimkehr kopfüber, aber er und alle um ihn herum werden brutal mit der neuen Realität der deutschen Kolonialherrschaft konfrontiert.

Aus dem Englischen von Inge Leipold.


Abdulrazak Gurnah, geboren 1948 auf Sansibar, kam mit achtzehn Jahren nach Großbritannien, wo er seither lebt. Er ist Romancier und Kritiker und unterrichtet seit 1985 an der University of Kent in Canterbury afrikanische und karibische Literatur. Gurnah war Herausgeber der renommierten "African Writers Series" beim englischen Verlagshaus Penguin.



Links gibt es da natürlich viele, hier eine kleine Auswahl:





________________________________________________________________________________________


Heute empfehle ich einen wunderschönen neuen Band aus der Reihe "Naturkunden" aus dem Matthes & Seitz Verlag:

Robert Macfarlane & Jackie Morris, Die verlorenen Zaubersprüche




Dieser Band versammelt die »Zaubersprüche« Robert Macfarlanes: Beschwörungen, Schutz- und Abwehrzauber, Segenssprüche, Wiegenlieder und Zungenbrecher, lauter verwunschene Worte, die eine Schleiereule, einen Fuchs oder ganze Wälder in unsere Wahrnehmung zu zaubern vermögen – und damit jene Wesen herbeirufen, mit denen wir, oft ohne es zu wissen, unseren Lebensraum teilen. So wird es möglich, mit Schwalben durch die Lüfte zu schießen, einer Robbe ins Meer zu folgen, mit Eulenohren zu hören und mit den Augen einer Eiche den Wald zu schauen. Und wer sich darauf einlässt, darf vielleicht sogar erleben, wie ganze Mottenschwärme aus den Seiten aufsteigen.









Robert Macfarlane, 1976 in Nottinghamshire geboren, lehrt Literaturwissenschaft in Cambridge, ist Essayist und Kritiker und gilt als wichtigster britischer Autor des Nature Writing. Bei Matthes & Seitz Berlin sind bislang Karte der Wildnis, Alte Wege und Die verlorenen Wörter erschienen. Letzteres wurde mit dem BAMB Beautiful Book Award 2017 sowie als Hay Festival Book of the Year und als The Sunday Times Top Ten Bestseller ausgezeichnet.


»Buch des Monats Dezember 2021« der Darmstädter Jury


So lehrreich wie ein Naturführer und so mitreißend wie ein Märchen, feiern die Zaubersprüche die Wunder der so nahen und uns doch so fernen Welt – und die Macht der Sprache, die diese, laut lesend oder leise murmelnd, zu beschwören weiß. Ein von Jackie Morris prachtvoll illustriertes Buch, das im handlichen Format eine unwiderstehliche Magie entfaltet.



Links:


________________________________________________________________________________________


Diese Woche das wunderbare Buch von


Christine de Grancy, Über der Welt und den Zeiten

erschienen im Verlag die2




Sie sieht mehr als wir - und sie sieht Anderes.

Andre Heller sagt über die Fotografin und Reisende Christine de Grancy:


Sie ist eine Augnerin, ob ihrer kostbaren Art des Schauens.


Sie zählt zu den hundert besten Fotografinnen der Welt.


"Ich verstehe meine Arbeit immer als Suche, in lebendige Verbindung zu meinem Vis-à-vis zu kommen, das Authentische zwischen uns zu ermöglichen."


Zu den teilweise verblüffenden Fotos im "Wien von oben" - Fotoband kommen auch noch Texte von


Ljuba Arnautovic * Achim Benning * György Dalos * Karl-Markus Gauß * Maja Haderlap * André Heller * Rupert Henning * Michael Köhlmeier * Pavel Kohut * Wolfgang Maderthaner * Esra Özmen * Selina Teichmann * Cornelia Travnicek * Ernest Wichner.




Noch ein Zitat von Christine de Grancy aus dem nachdenklich machenden Buch:

"Die Photographie erzählt unerbittlich von der Vergänglichkeit des Seins.


________________________________________________________________________________________



Der nächste Lockdown beginnt in Kürze. Ich empfehle euch ein wunderbares Buch zur Reise in den Süden - und das gelingt auch nur im Kopf:


Wie schreibt der Spiegel so passend:

"Das zeitgemäße Reisen findet derzeit auf dem Sofa statt. Ideal für eine Expedition in den Süden: ein vielstimmiges, kluges und verführerisches Buch über Sizilien.“





Voci di Sicilia - Eine Reise durch Sizilien von Etta Scollo | Antonio Maria Storch (Fotogr.) | Klaudia Ruschkowski (Hrsg. / Übers.) Mit Download Link!


"Buch und Reise sind ein Wort. In einen Roman eintauchen, in eine Erzählung oder ein Gedicht, washeißt es anderes, als einen Koffer mit Vorstellungen und Gefühlen zu füllen, als würde man aufbrechen. Setzen wir zwischen Buch und Reise Sizilien, dann sinddie Würfel gefallen." Dario La Rosa So also kann Sizilien gelesen werden, Schritt für Schritt, in alle Richtungen, in all seinen Schichtungen und Widersprüchen.Sizilien, eine Einheit aus Geschichte und Mythologie, aus Kulturen und Kunst, Erzählungen und Gesang, aus verletzter Natur und unberührter, preisgegeben undzugleich voller Energie: "Hier ist erst der Schlüssel zu allem", schrieb Goethe. Sizilien ist europäisch, afrikanisch und eurasisch, es verbindet beideHemisphären: ein Ort der Aufnahme und des Auseinandergehens. Und in jeder Rückkehr liegt ein neuer Anfang. Voci di Sicilia "erzählt reisend" die Realität derTrinakría, des jahrtausendealten Siziliens mit dem stets lebendigen Ätna, der in den Eingeweiden der Insel schwelt, mit der Natur, die sich in ihrem Reichtumvor uns eröffnet, urzeitlich, archaisch, um uns nur kurz darauf mit einer Fülle menschengemachten Durcheinanders zu konfrontieren, mit Verwahrlosung undkontaminierten Landschaften.


Eine Insel aus tausend Liedern und Gesängen, die durch die Jahrhunderte hindurch im Schicksal Siziliens nachklingen. Daher ist Voci di Sicilia auch Stimme und Musik. Den roten Faden bilden die Lieder von Etta Scollo: Kompositionen traditioneller sizilianischer Musik, Vertonungen von Texten sizilianischer Dichter, durch die Jahrhunderte hindurch

Etta Scollo: Komponistin und Sängerin. Geboren in Catania. Lebt in Berlin und auf Sizilien. 1983 begann sie ein Gesangsstudium am Konservatorium in Wien und arbeitete bei Schallplattenaufnahmen und Konzerten mit Künstlern wie Eddie Lockjaw Davis und Champion Jack Dupree zusammen. Mit der italienischen Version des Beatles- Songs Oh Darling führte sie 1988 wochenlang die österreichischen Musik-Charts an und erhielt zwei Goldene Schallplatten. Seitdem widmet sich Etta Scollo verstärkt der traditionellen Musik, ihrer Erforschung, Verarbeitung und Neuinterpretation. Daraus entwickelte sich das poetischmusikalische Projekt Il fiore splendente, eine Hommage an die arabisch-sizilianischen Dichter des 9. bis 12. Jahrhunderts, an dem sich namhafte Künstler wie Franco Battiato, Giovanni Sollima, Markus Stockhausen und Nabil Salameh beteiligten. 2017 realisierte sie das Projekt Lampedusa 361 über die Gräber ertrunkener Bootsflüchtlinge auf Sizilien, wodurch sich Etta Scollo als politische Künstlerin mit hellwachem sozialen Gewissen erwiesen hat. Ihre neue CD Il viaggio di Maria ist im Dezember 2019 erschienen. Etta Scollo arbeitet außerdem mit verschiedenen Literaten und Schauspielern zusammen.

Links:

http://ettascollo.de/voci-di-sicilia-2/ https://www.spiegel.de/kultur/voci-di-sicilia-von-etta-scollo-der-sueden-singt-a-90141263-0b8d-44b7-a2e8-239770e5e16e


________________________________________________________________________________________



> Heute, am 11. November 2021, jährt sich der Geburtstag von Fjodor Michailowitsch Dostojewski zum 200. Mal.


Und meine Empfehlung heute ist Dostojewskis Leben, von seiner Frau erzählt.

Diese Anna Dostojewskaja war eine unglaubliche, unabhängige Frau. Welch ein Glück, dass sie ihre Erinnerungen schrieb!

Rückblickend rekapituliert Anna Dostojewskaja voller Zuneigung, doch mit ausreichend Abstand und den Tatsachen verpflichtet, ihr Leben an der Seite Fjodor Dostojewskis. Ihre detaillierten Erinnerungen gehören zu den zuverlässigsten Aufzeichnungen über den Schriftsteller und offenbaren den Menschen, wie er sich im Häuslich-Familiären gab und wie er in der Öffentlichkeit in Erscheinung trat. Dabei spart sie auch die Schattenseiten nicht aus: seine Spielsucht und eine exzesshafte Eifersucht, immerwährende Geldnot und Schulden ein Leben lang, seine durch Epilepsie gefährdete Gesundheit, den frühen Tod zweier Kinder. Vor allem aber zeigt sie, welchen Halt das Paar aneinander, in der gemeinsamen Arbeit und im Familienleben fand. Aufbau Verlag »Mein aufrichtiger und inniger Wunsch: den Lesern Fjodor M. Dostojewski mit allen seinen Vorzügen und Mängeln zu zeigen – so, wie er war, in der Familie und privat.« Anna Dostojewskaja

Cornelia Geißler in der Berliner Zeitung:


Wer etwas über das Geheimnis einer guten Ehe lesen möchte, könnte heute getrost zwei Neuerscheinungen zum 200. Geburtstag von Fjodor Dostojewski am 11. November zur Hand nehmen. Allerdings stehen die natürlich nicht im Ratgeberregal. Unter den Büchern, die nun rund um das Schriftstellerjubiläum erschienen sind, gehören „Mein Leben mit Fjodor Dostojewski“ und der Ehebriefwechsel unter dem Titel „Ich denke immer nur an Dich“ zu den Entdeckungen.

Links:

und eine herzliche Empfehlung:

Der wunderbare Film über die großartige Dostojewski Übersetzerin Swetlana Geier:

"Die Frau mit den fünf Elefanten":







________________________________________________________________________________________



Bald ist wieder der 9. November, ein Schicksalstag, ob 1918, 1938 oder 1989.


Ich nehme heute 1938 zum Anlassen, um an eines meiner berührendsten, aufwühlendsten und fesselndes Leseerlebnisse zu erinnern, ob zum Wiederlesen oder endlich lesen; ich selber habe es bereits dreimal gelesen und jedes Mal dankbar, dass Ruth Klüger überlebte und es schaffte, diese Erlebnisse und Hilfe durch die Literatur so zu beschreiben.



Ruth Klüger, weiter leben. Eine Jugend.


Mit sieben Jahren durfte sie in ihrer Heimatstadt Wien auf keiner Parkbank mehr sitzen. Mit elf kam sie in KZ. Ruth Klüger erzählt ihre Kindheit und Jugend.



Links:

https://de.wikipedia.org/wiki/Weiter_leben._Eine_Jugend

https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Ruth_Klüger

https://www.3sat.de/film/dokumentarfilm/das-weiterleben-der-ruth-klueger-102.html



________________________________________________________________________________________




Den Anfang macht natürlich mein momentanes Lieblingsbuch von Michel Jean, Kukum. Erschienen im Wieser Verlag.


Michel Jean ist Innu aus Mashteuiatsh und ein in Québec sehr geschätzter Autor, Nachrichtensprecher und Investigativ-Journalist. Er hat 11 Bücher geschrieben und zu einer Reihe von Sammlungen beigetragen. Zudem hat er zwei Buchbände kuratiert, die indigene Stimmen in den Vordergrund rücken: Amun und Wapke. Sein Roman Kukum (2019), ein Angedenken an seine Urgroßmutter, war 2020 mit über 95.000 verkauften Exemplaren der am zweitbesten verkaufte Roman in Québec. In Kukum erzählt er die Geschichte seiner Urgroßmutter Almanda Siméon, die 97 Jahre alt wurde. Als Waise von ihrer Tante und ihrem Onkel aufgezogen, lernt sie mit fünfzehn den jungen Innu Thomas Siméon kennen, verliebt sich trotz der kulturellen Unterschiede sofort in ihn, sie heiraten, und Almanda lebt von da an mit dem Nomadenstamm, dem er angehört, lernt seine Sprache, übernimmt die Riten und Gebräuche der Innu von Pekuakami und überwindet so die Barrieren, die den indigenen Frauen aufgezwungen werden. Anhand des Schicksals dieser starken, freiheitsliebenden Frau beschreibt Michel Jean auch das Ende der traditionellen Lebensweise der Nomadenvölker im Nordosten Amerikas, deren Umwelt zerstört wurde und die zur Sesshaftigkeit gezwungen und in Reservate gesperrt wurden, ohne Zukunftsperspektive, ein Leben geprägt von Gewalt, Alkohol und Drogenkonsum. Der Roman wurde im Herbst 2020 mit dem Prix littéraire France-Québec ausgezeichnet.


„Ich spüre in mir die Verantwortung, unsere Geschichten zu erzählen, die der Innu und der Mitglieder der Ersten Völker. Denn sie kommen praktisch nirgends vor. In den Geschichtsbüchern nehmen sie nur wenig Raum ein. In Nordamerika beginnt die Geschichte mit der Ankunft von Christoph Kolumbus 1492, diejenige Kanadas mit Jacques Cartier 1534. Aber wir leben hier seit 15 000 Jahren. Wenn wir unsere Geschichten nicht erzählen, wer dann?“ Beim Lesen dachte ich am Anfang an "Dshamilja" von Tschingis Aitmatow, später öfter an Frank McCourts "Die Asche meiner Mutter" - gegen Ende oft an "Die Rede des Häuptling Seattle". Also, bei aller Distanz: es ist sehr berührend... Diverse Links:

https://www.facebook.com/MichelJeanOfficiel/

https://www.instagram.com/micheljeanofficiel/

https://de.wikipedia.org/wiki/Innu

https://de.wikipedia.org/wiki/Kanadische_Literatur



1.266 Ansichten

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen
bottom of page